Swissdidac 2018: Wie geht es der Bildungsbranche?

Die diesjährige Swissdidac in Bern brachte eine Vielzahl an Highlights: Man konnte z. B. etwas vom EdTech Collider EPFL Lausanne erfahren, im Computational Thinking ein Spiel programmieren, sich einen Eindruck von Lernumgebungen mit Augemented Realität verschaffen und immer wieder mit Themen Innovation und Digitalisierung konfrontiert werden. Nach Einschätzung der Veranstalter brachten Swissdidac & Worlddidac rund 13‘000 Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland mit 75 Exponenten zusammen.

 

Wir haben bei Ausstellern kurz vorbeigeschaut und sie gefragt, wie die Veranstaltung für sie gelaufen ist, was sie gelernt haben und wie die Zukunft von Bildung aussieht. Swissdidac-Aussteller wurden für Kurzinterviews zufällig ausgewählt. Dieser Beitrag hat deshalb keinen Anspruch auf Vollständigkeit in Bezug auf die Meinung aller 75 Aussteller.

Hier haben wir Schulverwaltungssoftware gezeigt. Die Messe ist für uns gut gelaufen. Es gibt hier sehr viele Leute, obwohl Messen als Format ein bisschen am Aussterben sind. Es gab diverse Kunden, die sich gefreut haben, dass wir dabei sind. Wir sind das erste Mal dabei. Die meisten hatten auch Freude, dass ihre Software hier vertreten ist. Neukunden selber haben wir hier nicht viele gewonnen. Das war auch nicht unser Ziel.

Daniela Cantaluppi Zangger, Mitglied der Geschäftsleitung, JSC Software AG

Zusammen mit Huerlimann Informatik haben wir hier den tabletgestützten Unterricht gezeigt. Wir haben gute Gespräche geführt. Das Thema ist aktuell, aber noch nicht reif, wo es noch viel Umsetzungsbedarf bzw. Leitfäden braucht. Die Zukunft wird sicher in Richtung EDV-gestützter Unterricht gehen. Wir wissen noch nicht, was sich durchsetzt. Ich glaube aber nicht, dass alles nur voll digital laufen wird, es wird viele praktische Dinge gegen, die man mit Hilfe der Elektronik oder Programmierung selbst bauen wird.

Sascha Wiebe, Country Manager Schweiz, Wortmann AG

Es sind mehrere Produkte, die wir hier im Bereich Education vorgestellt haben, z.B. das neue Swift 5 Pro mit einer Flüssigkeitskühlungstechnologie und die neuen Swift-Serien, Convertibles, allgemeine Education-Geräte. Das war hier unser Fokus. Was die Zukunft der Technologien für Schulen anbetrifft, geht es sicher mal in Richtung Virtual Reality oder Mixed Reality (z.B. im Biologieunterricht). Mit Tablets und Notebooks geht es auch sicher weiter. Wir haben von jedem Besucher etwas Neues erfahren, z.B. dass Touch-Geräte heute in Schulen beliebt sind und die Nachfrage nach normalen Notebooks immer seltener ein Thema ist.

Luka Ugarković, Key Account Manager Commercial BU, Acer Computer (Switzerland) AG

ECOLM ist eine Smart-School-Modularlösung, die wir an Schulen vermieten. Es ist eine Plattform, die in einzelnen Modulen (z.B. für Online-Test oder Prüfung) verfügbar ist. Soweit war das Feedback nicht schlecht. Wir sind neu hier. Gegenüber der Konkurrenz, die hier präsent ist, ist es auch schwieriger, aber es gab Gespräche und Ideen, in welche Richtung wir gehen können, z.B. mehr Integration mit bestehenden Plattformen von Microsoft machen.

Ovidio Raimondi, Geschäftsführer, Prodaxo GmbH

Wir sind ein einjähriges Start-up aus Finnland, das Software für das Fremdsprachenlernen entwickelt, und wollten hier Partner für unsere Pilotprojekte finden. Und wir haben Schulen in der Schweiz gefunden, die interessiert sind, an unseren Pilotprojekten teilzunehmen.

Kristiina Pääkkönen, Chairman / CMO, Utelias Technologies

Wir haben hier unser neues Produkt Scolaris EDU vorgestellt, eine Erweiterung zur Schulverwaltungssoftware Scolaris, die es bereits seit 10 Jahren gibt. Zudem haben wir die neueste Version von Scolaris, Scolaris V lanciert. Man spürt bei den Schulen, dass die Digitalisierung kommt. Dies ist aber mit Unsicherheiten verbunden, weil man nicht genau weiss, wie man ein Tool oder ein Produkt einsetzen soll. Wir haben viele Kunden wieder mal getroffen, mit ihnen gesprochen und neue Interessenten kennengelernt. Es hat aus unserer Sicht weniger Besucher im Unterschied zu den letzten Jahren, aber der Gesamteindruck ist gut, weil man auf eine einfache Art die Möglichkeit hat, viele Leute zu erreichen.

Patrick Schweizer, Mitglied der Geschäftsleitung, PMI.AG

Wir machen Touchscreens für interaktive Lektionen oder Präsentationen. Das Feedback, das wir erhalten haben, war extrem gut, vor allem in Bezug auf die Interaktivität. Viele suchen nach einer Lösung, die die Möglichkeit bieten soll, mit Schülern zusammenzuarbeiten. Wir haben gelernt, dass einige Lehrerinnen und Lehrer noch Angst vor der Technologie haben. Sobald sie aber nach vorne kommen und sehen, dass es funktioniert, gehen sie drauf los. Wir versuchen auch, Lehrpersonen Angst vor der Technologie zu nehmen.

Fabrice Stutz, Managing Director, Prowise GmbH

Wir haben hier unser Produkt Notifia vorgestellt. Wir haben auch  von den Inputs her Einiges gelernt, z.B. dass man eine Möglichkeit haben müsste, die Information vorlesen zu lassen oder dass es sinnvoll wäre, die Information automatisch zu übersetzen. Vieles bewegt sich schon in Richtung Digitalisierung. Die Messe ist spannend. Wir haben sehr viele Kontakte geknüpft und es gab viele interessante Leute hier.

Tobias Schnelli, Geschäftsleiter, Infosystem AG

Bei unseren Büchern ist es total wichtig, dass man sie sieht und in die Hand nehmen kann, z.B. diese Entdeckermappe, die wir selbst entwickelt haben. Sie kommt von den Lapbooks. Die Idee dahinter ist, dass man ein analoges Lapbook selbst bastelt und ein Thema in dieser Mappe erarbeitet. Dafür war es hier spannend, weil die Leute Lapbooks sich anschauen und reinlesen konnten. Papiersachen sind auch unsere Stärke, die aus der Tradition unseres Verlags hervorgeht. Die Buchbranche, wie man hier sieht, steht sicher unter Druck: Es gibt viele andere Möglichkeiten, sich zu unterhalten, z.B. Netflix. Aber es gibt auch Leute, die das Haptische und das Schöne schätzen. Bücher sind auch mit dabei und werden auch lange mit dabei sein.

Karla Koller, Verantwortliche Presse und Marketing, Zytglogge Verlag AG

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